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EM 2008/EM-Städte,Salzburg
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Eingetragen am 22.04.2008
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Kategorie Werbung und Marketing
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FOCUS Online Reisebericht (EM-Stadt Salzburg)
09.04.08, 08:12, Von FOCUS-Online-Autorin Sandra Malt
EM 2008/EM-Städte,Salzburg
Mozart in vielen Variationen
Getreidegasse Nummer drei, morgens um halb elf. Ein älterer Herr, mit Janker und blau-weiß kariertem Hemd gekleidet, tritt aus einer der kleinsten Konditoreien Salzburgs auf das Kopfsteinpflaster. Kaffeegeruch dringt aus dem Inneren. Mozarts Zauberflöte ist zu hören.
Ein paar Meter weiter geht es die Gasse hoch, vorbei an schmalen und eng aneinandergeschmiegten mittelalterlichen Häusern und romantischen Innenhöfen. An den Fassaden hängen kunstvoll geschmiedete Zunftzeichen. Aber nur eine Ecke weiter, direkt auf dem Mönchsberg, kontrastiert ein rechteckiger, riesiger Kasten aus schlichtem hellem Marmor diese österreichische Gassenromantik: das Museum der Moderne. Riesige Ausstellungsräume für die Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart.
Auch wenn sich alte Salzburger dagegen wehren, die Stadt hat viele moderne Einflüsse. Wir haben nicht nur Mozart, sagt die 30-jährige Fremdenführerin Sabine Rath. Sie ist Grazerin, aber sie ist vernarrt in ihre neue Heimat. Seit zehn Jahren lebt sie hier. In erster Linie habe ich mich damals in die Stadt selbst verliebt, in ihre einzigartige Kultur. Dieses Flair, das wollte ich nach einem Praktikum in dem Traditionscafé Demel einfach nicht mehr missen. Während der nächsten drei Stunden präsentiert sie mit viel Leidenschaft und leuchtenden Augen die Kultur ihres heiß geliebten Salzburgs.
Die Stadt zählt nur rund 150 000 Einwohner, jedoch mehr als 4000 kulturelle Events, Festivals und Festspiele jährlich – und an die 100 Kirchen, Schlösser und Paläste. Ein Leben nur zwischen Mozarts Erbe, Bällen und klassizistischen Bürgerhäusern? Wahrlich, das könnte der Besucher denken, wenn er durch die verwinkelten Gassen und stimmungsvollen Durchhäuser der Altstadt schlendert. Begehbare Innenhöfe. Links und rechts ein Blick in die Laubengänge. Steile und schmale Treppen, farbenprächtige duftende Blumen in den Bogengängen, wo das Auge nur hinschaut. Junge Frauen im Dirndl stehen plaudernd an der Ecke.
Ausgehtipps von den Experten
Getreidegasse, Judengasse, Linzergasse. Auf engstem Raum finden sich hier Bauwerke des Mittelalters, der Renaissance, des Barock und der k. u. k. Monarchie wieder. Eine architektonische Schatzkiste. Imposante Plätze wie Domplatz, Residenzplatz, Universitätsplatz sind nur ein paar Schritte voneinander entfernt. In ihrer Dichte sind die teils gepflasterten, teils naturbelassenen Plätze der Stadt weltweit einzigartig. Sabine Rath lächelt stolz und sagt: Nicht nur das war für die Unesco ein Grund, unsere Altstadt 1997 zum Weltkulturerbe zu erklären.
Die Salzburger lieben ihre Traditionen, und die Touristen auch. So trägt die Stadtführerin bei ihren Führungen mit Amerikanern und Engländern im Sommer ein Dirndl. Zugleich gelingt der Festspielstadt dennoch stets der Spagat zwischen Moderne und Tradition. Beim Heraustreten aus dem Dom, wo übrigens auch Mozart getauft wurde, zeigt sie auf die moderne neun Meter hohe Skulptur Sphaera von Stephan Balkenhol auf dem Kapitelplatz. Ein Mann, der gelassen auf einer großen Goldkugel steht.
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